Ausgebrannt brauchbar*

Juni 2018
Material: Eichenfassdeckel, Kiefer u. Glas
Höhe: 78 cm


Wir waren im Urlaub im Elbsandsteingebirge. Ein alter Böttcher mit ungebrochener Leidenschaft bot Fasselemente zum Verkauf an. Er erklärte mir, dass früher die Fässer gegen Pilzbefall ausgebrannt wurden. Ich erwarb einen ca. 80 Jahre alten Deckel aus Eichenholz mit deutlichen Brandspuren. Faszinierend.

Beim Klettern mit meinem Sohn Ben entdeckte ich einen sehr schönen Kiefernstamm, der Jahrzehnte von Wind und Wetter bearbeitet wurde. Nur das obere dunklere Stück schaute aus dem Sand.
Ich rüttelte ein wenig. Er gab etwas nach. Später rüttelte ich noch mal und in den Kletterpausen dann immer wieder. Irgendwann war er raus und wollte zum Auto getragen werden. Anstrengend. Aber was tut man nicht alles für die Kunstwerke.

Zu Hause kürzte ich die Wurzelspitzen ein (siehe „Himmelswurzeln“). So war es aber nicht standhaft genug. Ob wohl der Fassdeckel dazu passen könnte? Er konnte.
Die Glasplatte hatte ich beim Sperrmüll gefunden, und seither wartete sie auf ihre neue Bestimmung.

Aber wie sie mit dem unebenen Stamm verbinden?
Ein kreativer Verkäufer hatte die Idee.
Mit Schrauben und Unterlegscheiben also zum Schlosser und schweißen lassen.
Die Endmontage war dann kein Ding mehr.

Als ich ausgebrannter Pastor den Tisch betrachtete, kam mir der hoffnungsvolle Titel in den Sinn: „Ausgebrannt brauchbar“

Ausgebrannt brauchbar*
Ausgebrannt brauchbar*
Ausgebrannt brauchbar*

Dieses Kunstwerk hat bereits ein neues Zuhause gefunden.

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