Schlüse*

Juli 2021
Material: Eichenbalken, Quarzitplatte
Höhe: 69 cm


So hieß ein Fischerdorf in der Lübecker Bucht nördlich von Grömitz. Bis es 1872 von einer mega Sturmflut komplett vernichtet wurde. „[…] nichts blieb, was an ein früheres Leben hier an dieser Stelle erinnert.“, steht auf der Gedenktafel.

Ganz schön heftig, oder? Von einem Moment auf den anderen alles tot und weg.

Am Strandabschnitt vor Schlüse bzw. vor der Gedenktafel, entdeckte ich zwischen den Felsen diesen alten Eichenbalken. Natürlich kann ich nicht behaupten, dass er ein Überbleibsel des Fischerdorfes ist, aber er könnte es durchaus sein.
Die Natur hatte auf jeden Fall viele Jahrzehnte Zeit, an diesem Holz zu arbeiten und es schön und interessant zu machen. Darum nahm ich es mit, schon bevor ich die tragische Geschichte von Schlüse kannte.

In den Wochen nach dem Urlaub habe ich das Holz und seine potentielle Geschichte bewegt und es schließlich so auf der Steinplatte platziert.

„Schlüse“ erinnert uns daran, dass unser Leben endlich ist und schnell vorbei sein kann – ähnlich wie es die Corona-Bedrohung tut.
Doch zum Glück ist noch nicht alles vorbei – uns bleibt ja noch Zeit zur Lebensgestaltung.
Und zum Glück ist auch dann nicht alles vorbei – es gibt die Ewigkeit und nicht nur diese verrinnende Zeit.
Auch daran erinnert uns dieses Kunstwerk der Natur mit dem dezenten Durchbruch auf der rechten Seite. Wer sein Auge dran hält, bekommt Durchblick.

Schlüse*
Schlüse*
Schlüse*

Preis auf Anfrage