Eibenwurzelbar

Ein Freund und Kollege hatte in seinem Garten eine Eibe gefällt und den Wurzelstock ausgegraben und mit Hochdruckreiniger gesäubert – so lag er zweieinhalb Jahre bei ihm, bis ich ihn entdeckte. Wenn ich ne Idee hätte, könnte ich ihn haben – so meinte mein Freund Thomas.

Die hatte ich, aber eigentlich war mir das Teil mit ca. 1 m Durchmesser zu klotzig. Und ob es das her gab, was mir vorschwebte, wusste ich auch nicht – man sah halt nur viele Wurzeln.

Doch die Herausforderung reizte mich. Außerdem stand der Winter vor der Tür. Da benötigen meine Bonsai keine Pflege und ich habe Zeit für Holzarbeiten. Meine Idee war einen Wurzelholztisch zu gestalten – das kannte ich als kleine Variante und sehr filigran von Bonsai-Ausstellungen.

Also machte ich mich an die Arbeit: Wegschneiden, sägen, Rinde entfernen, Hochdruckreinigung (einmal sogar in einer Autowaschanlage). Und das mehrfach und immer wieder – stundenlang. Die Sache nahm mehr und mehr Form an und es fanden sich auch Wurzeln, die zu Füßen werden konnten.

Dann galt es die Stellfläche gerade und glatt zu bekommen. Gut, dass ich einen kleinen Bandschleifer habe, denn Eibenholz ist nicht nur wunderschön, sondern auch sehr hart. Ein Bootslack veredelte dann die Oberfläche. Geschafft! Und sehr zufrieden.

Allerdings war die Stellfläche für einen Couch-Tisch dann doch zu klein. Hier halfen der Gang zum Glasfachmann und die Suche nach Abstandshaltern ab.

Ein echter Hingucker war geworden – ein konsonantes Kunstwerk der Natur!
Und zugleich mein persönlicher Einstieg in deutlich größere und aufwändigere Objekte. Und Spaß gemacht hat es auch noch.