Über meine Arbeit
entdecken – auseinandersetzen – präsentieren
Meine Kreativität wurde über 30 Jahre entscheidend von der Gestaltung einheimischer Pflanzen zu Bonsai geprägt. Zu diesem intensiven Hobby gesellte sich die Beschäftigung mit außergewöhnlichen Steinen – eine weitere asiatische Kunstform, genannt Suiseki. Später nahm ich verstärkt Naturholzskulpturen wahr.
Die Wertschätzung des Natürlichen, dessen, was wir bereits vorfinden, ist im östlichen Kontext sehr ausgeprägt. Da beginnt Kunst nicht erst mit dem kreativen Schaffen des Menschen.
Ich spreche daher gern von „Kunstwerken der Natur“.
Sie möchte ich entdecken, mich mit ihnen auseinandersetzen und sie präsentieren.
Als überzeugter Christ und ehemaliger Pastor, steht für mich hinter der Natur der Schöpfer, den ich ehre – auch mit meiner Kunst.
Bis Sommer 2017 habe ich all das nebenbei gemacht. Dann kam mein burnout-bedingter Berufsausstieg. Mit Unterstützung meiner großartigen Söhne, konnte ich mich nun verstärkt meiner speziellen Kunst widmen und an die Öffentlichkeit gehen. Das ist für mich die positive Seite der sehr schmerzhaften Erfahrung.
Die intensive Beschäftigung mit den Kunstwerken der Natur tut mir sehr gut und ist manchmal nahezu therapeutisch. Ich erfreue mich an ihrer Schönheit und genieße den kreativen Prozess. Oft nehme ich auch ermutigende Botschaften wahr, die sie mir vermitteln. Diese Ermutigungen möchte ich ausgesprochen gern weitergeben. Deshalb habe ich damit begonnen, dort auszustellen, wo Menschen sind, die Ermutigung dringend brauchen.
Dabei sind mir Titel und Begleittexte sehr wichtig. In den persönlich gehaltenen Texten erzähle ich die Geschichte und biete eine Deutung an.
entdecken: Ich finde das Kunstwerk der Natur aus Holz oder Stein im Wald, an Gewässern, am Wegrand oder im Garten. Manchmal findet es auch mich, wenn ich es von einem Bekannten geschenkt bekomme. Mein über die Jahre geschärfter Blick entdeckt die ungewöhnliche Form oder Oberfläche. Wenn ich Potenzial darin sehe, nehme ich es mit nach Hause.
auseinandersetzen: Ich betrachte das Objekt intensiv, drehe und wende es auf der Suche nach der besten Position und Vorderseite. Ich versuche auf seine Botschaft zu „hören“. Was kann und will es mir sagen? Welche Geschichte hat es zu dem werden lassen, was es heute ist? Was stellt es dar? Was spricht mich an? Welchen Titel kann es tragen?
präsentieren: Ich suche nach der konsonanten Unterlage, die dem Kunstwerk der Natur Stabilität gibt, es in Position hält, es zur Geltung kommen lässt, es anschaubar macht. Habe ich sie gefunden, schraube, stecke oder klebe ich beide zusammen. Im Ausnahmefall geht es auch schon mal ohne Unterstützung. Bei all dem bin ich sehr zurückhaltend. Möchte ich doch das Gewordene möglichst in seinem Zustand belassen – auch die Patina.
Dann kreiere ich den Begleittext.
Nun kann ich es online und tatsächlich präsentieren, damit es auch andere Menschen entdecken und sich damit auseinandersetzen können.
Im besten Fall werden sie sogar ermutigt. Und eventuell gefällt es jemandem so gut, dass er es immer bei sich haben möchte.
Dann kümmere ich mich persönlich darum, dass es wohlbehalten im neuen Zuhause ankommt.