Die aus dem Rahmen tanzt*

Manchmal fügen sich die Dinge im Laufe der Zeit.

Bereits im März 18 hatte ich „Tänzerin“ mit diesem Text veröffentlicht: 
„Ich streifte wieder mal an einem Bach im Harz entlang und entdeckte dabei dieses Kunstwerk – genau so, wie es ist. Das musste natürlich mit. Ich finde, es hat etwas von einer leichtfüßigen eleganten „Tänzerin“. Mit dem langen Arm-Ast balanciert sie ihr Gleichgewicht aus. Tippt man leicht auf die Finger-Zweige, so schwingt sie sogar dezent. Im Alltag verlieren wir sie leicht, die Leichtigkeit. Und doch gibt es auch die schönen, unbeschwerten Momente. Wir dürfen sie genießen, auskosten, vielleicht mal wieder tanzen.“

Im Juli/August 22 suchte ich für diesen Rahmen, den ich aus Resthölzern gebaut hatte, nach einem passenden Tischchen aus meinem Fundus. Ich wollte gern einen weiteren originellen Rahmenpräsentator gestalten. 
Dabei stieß ich auf das Wengetablett. Es bildete schon mal die Unterlage für „Von allen Seiten“, doch die Käufer wollten es gerne ohne haben. Es hatte also schon zwei Bohrlöcher. Wenn ich den Rahmen schräg stellte, passten sie und ergaben einen neuen Effekt. Spannung würde sich zusätzlich aus dem gefrästen glatten Wengeholz und dem sägerauen Tigerwood-Rahmen ergeben. Nach der Verschraubung machte ich Stellproben mit kleineren Kunstwerken. Es gefiel mir sehr gut.

Nun fiel mein Blick auf die „Tänzerin“, die bisher ohne Basis war. Das könnte super passen. Mit einem 2 mm Metallstab schaffte ich die stabile und doch bewegliche Verbindung nach unten. 
Nun verlässt sie ihren alten Rahmen, der viel zu eng und grob war und darf sich in neu gewonnener Freiheit entfalten. Ein kleines Wortspiel ergibt den Titel „ Die aus dem Rahmen tanzt“.