Kuriosum*
Februar 2022
Material: Pappelast, Glasplatte
Höhe: 44 cm
Im letzten Winter erregte ein kurios gewachsener Ast am Waldrand meine Aufmerksamkeit. Beim Nähertreten staunte ich. Soetwas hatte ich noch nie gesehen. Der unterste Ast dieser Eiche wuchs schräg nach oben, kam in einem engen Bogen nach unten und breitete dann unter dem Ast in Ansatznähe seine Zweige aus. Unglaublich! Was ihn dazu wohl veranlasst hat? Auf jeden Fall war er so besonders, dass ich ihn gerne als Kunstwerk der Natur haben wollte – was auch immer daraus werden könnte.
Die meisten Zweige waren bereits abgestorben und ich wollte mir später im Jahr den Austrieb anschauen.
Was war ich erstaunt, als die vermeintliche Eiche beim nächsten Besuch Pappelblätter trug. Anhand der Rinde hätte ich im Winter darauf gewettet, dass es eine Eiche ist. Schon wieder hatte sie mich überrascht.
Der Austrieb war an „Kuriosum“ spärlich. So holte ich mir die Erlaubnis und sägte ihn guten Gewissens ab. Dabei überraschte er mich zum dritten Mal mit einer wunderschönen Wunde, die ich von unten nicht sehen konnte.
Die könnte tatsächlich der Grund für die kuriose Wuchsform sein.
Relativ schnell kam mir die Idee, daraus einen abgefahrenen Beistelltisch zu gestalten.
Entsprechend kürzte ich die Zweige.
Allerdings wollte ich die Glasplatte nicht einfach oben drauf setzen – das fände ich bei dieser außergewöhnlichen Form nicht konsonant.
Die Umsetzung meiner Platzierungsidee war spannend, doch mit zwei Schnitten meiner Japansäge gelang es auf Anhieb. Ich freue mich sehr über das Ergebnis.
Wäre der Pappelast nicht verwundet worden und ganz normal gewachsen, wäre niemals so etwas Schönes aus ihm geworden.
Macht uns das nicht Mut? Und macht uns das nicht auch Mut zum Kurios-Sein?
Auf Instagram bei motivations_frau las ich ein cooles Zitat: „Sei immer du das Paar Stilettos in einer Welt, die voll von Pantoffeln ist!“
Preis auf Anfrage