Wehrschott*
März 2022
Material: Eichenholz u. Stahl, Glasplatte
Höhe: 56 cm
Im September 2021 sah ich auf Instagram ein Wehrschott. Die vom Wasser bearbeiteten Stirnseiten der Bohlen haben mich sofort angesprochen. Weitere Fotos des Süddeutschen, der es aus dem Neckar gefischt hatte, verstärkten meinen Eindruck, dass es sich hier um ein Kunstwerk der Natur handelt.
Er war bereit, es mir zu einem guten Preis zu überlassen.
Nun musste es nur noch zu mir nach Norddeutschland kommen. Geschickterweise stand es in derselben Stadt, in der auch ein Freund wohnt. Als wir uns im Februar 2022 auf halber Strecke trafen, wanderte es in meinen Kofferraum.
Trotz gerade überstandener Leistenbruch-OP war nun kein Halten mehr. Nette Nachbarn übernahmen die Schlepperei.
Da die Bohlen mit Metall im Nut-und-Federsystem fest verbunden sind, bot sich nur die Verwendung als Ganzes an. Also nahm ich mit Begeisterung meinen 20. Tisch in Angriff.
Diesmal fand ich ein Untergestell aus Metall im Industriedesign konsonant – dazu eine auf Abstandshalter gelegte Glasplatte.
Überraschend waren die großen Höhenunterschiede der Bohlen, nachdem ich die „Füße“ montiert hatte. Das Wasser hatte offensichtlich die ursprünglich unten liegenden Hölzer viel stärker abgearbeitet. Doch die konnte ich mit unterschiedlich tiefen Bohrungen für die Abstandshalter ausgleichen.
Spannend fand ich außerdem die herausragende Halterung – sollte ich sie abtrennen? Wäre eigentlich zu schade. Dann kam mir eine Idee: „Da passt doch ein Reagenzglas rein.“
Und so wurde aus dem uralten Wehrschott ein absolut außergewöhnlicher Tisch mit integrierter Blumenvase.
Übertragen wir die Wehrschottgeschichte auf unser Leben, kann sie uns sogar noch ermutigen. Wir taugen vielleicht nicht mehr für unsere ursprüngliche Aufgabe, aber …
Preis auf Anfrage