Kämpferin*

Dezember 2022
Material: Erlenstamm, Stahlplatte
Höhe: 102 cm


Video: https://youtu.be/b6nMMQXBh9g

Geschätzte 51 Jahre wuchs die Erle bei Beckum. Warum sie sich so einzigartig entwickelt hat und nahezu fragmentiert wurde, weiß ich nicht. Ihr Standort am Fuß einer Eiche hat wahrscheinlich seinen Teil dazu beigetragen.

Ihre Voraussetzungen waren also nicht so klasse, machten sie aber zum absoluten Unikat unter den Erlen. 
Am Stamm wird ihr Lebenskampf gut sichtbar.

2003 kam mein bester Bonsaifreund an ihr vorbei und war sofort begeistert. Mit försterlicher Genehmigung grub es sie aus, pflanzte sie in einen Kübel und versenkte sie neben dem Wasserlauf zu seinem Koiteich. 
Trotz hartem Eingriff wuchs die „Kämpferin“ gut an und entwickelte eine tolle Krone. 
Über die Jahre hatte sie allerdings immer wieder mit einem Pilzbefall zu kämpfen.



Nach 19 Jahre lies er extra eine mächtige Bonsaischale für sie töpfern. Allerdings waren die Wurzel durch die Wasserablauflöcher des Kübels tief ins Erdreich gewachsen. Es war also für den Baum wie ein zweites Ausgraben und viele Wurzeln wurden abgeschnitten. Zu viele, wie sich nach einigen Wochen Überlebenskampf zeigte.

So landete der außergewöhnliche Stamm als Kunstwerk der Natur nach einem Saunabesuch in meinem Atelier. Mit der Kettensäge sorgte ich für eine Standfläche. Den alten Allgäuer Kanaldeckel hatte ich bereits im Mai an einer Baustelle abgestaubt. Er passt wie dafür gemacht. Durch ein vorhandenes Loch konnte ich die Beiden schraubenmäßig miteinander verbinden.
Nun sehe ich die „Kämpferin“ sogar als Gestalt.

Auf jeden Fall ein tolles Teil. Besonders gefällt mir die bewegte deutlich hervortretende Lebensader vorne rechts.

Vielleicht möchte die „Kämpferin“ uns für unseren Kampf ermutigen. 
Ungute Voraussetzungen, harte Eingriffe und „Pilzbefall“ kennen doch viele von uns.

Kämpferin*
Kämpferin*

Preis auf Anfrage